Das Atelier in der Reggio-Pädagogik

Das Eigenständige Atelier und die in ihr tätige Atelierleiterin („Atelierista“) gehören zu den charakteristischen Besonderheiten und Erkennungszeichen der kommunalen Kindertageseinrichtungen in Reggio Emilia. Seit den 1970er Jahren ist das Atelier fester Bestandteil der reggianischen Einrichtungen. Die Stelle einer hauptberuflichen Atelierista ist seither für die Tagesstätten der 3- bis 6-Jährigen verbindlich, in den Krippen werden die Kinder, die das Atelier nutzen, von einer Erzieherin aus ihrer Gruppe begleitet. In den Kindertagesstätten ist in der Regel den Gruppenräumen zusätzlich ein „Miniatelier“ angegliedert, das als sorgfältig ausgestattetes Magazin und als Einzel- oder Kleingruppenarbeitsraum fungiert.

Die Idee des Ateliers als Standardelement im Raumprogramm der Einrichtungen geht vor allem auf die Fortbildungs- und Beratungsaktivität Gianni Rodaris 1972 in Reggio zurück. Der Kindergedichtautor und Theoretiker ästhetischen Lernens hatte von Novalis die Vorstellung einer „Grammatik de Phantasie“ übernommen (vgl. Rodari 1992). Mit diesem Begriff sollte zum einen auf die Bedeutung von erlernbaren Regeln für Phantasietätigkeit hingewiesen werden, zum anderen sollte mit ihm ausgedrückt werden, dass Phantasie wie eine Sprache ein wichtiges Mitteilungs- und Ausdrucksmittel ist, dessen Anwendung geeignete Werkstoffe und Werkzeuge benötigt.

1970

http://www.kindergartenpaedagogik.de/1065.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Reggio-P%C3%A4dagogik