Design Methods Movement

Seit dem Design Methods Movement in den 1960er Jahren, einer heute nur wenig bekannten akademischen Bewegung zur Systematisierung des Design, spätestens aber seit dem institutionellen Auf kommen von Designforschung an den europäischen Kunsthochschulen und -universitäten Anfang der 1980er Jahre wird Design zunehmend als autonome Wissenskultur reflektiert. Die Bestimmung des Verhältnisses von Design und Wissen realisiert sich dabei auf vielfältige Weise (theoretisch oder pragmatisch) und folgt bisweilen widersprüchlichen Prämissen. Dem Lehrfach ›Designtheorie‹ wird etwa die Aufgabe zugesprochen, jene »Wissenschaften zu vermitteln, die für eine Professionalisierung des Design grundlegend notwendig sind«. In dieser Überzeugung werden Wissenschaft und Forschung vor dem Hintergrund einer als wissensbasiert deklarierten Gesellschaft als zentrale Grundlagen der Designausbildung und -praxis erachtet. Gleichzeitig und scheinbar im Gegensatz dazu wird in der Designforschung aber auch postuliert, dass durch die Praktiken des Entwerfens und Gestaltens selbst ein neues, eigenständiges Wissen – sozusagen ein ›genuines Designwissen‹ – generiert werden könne.

http://www.claudia-mareis.ch/bilder/ts1588_1.pdf