Zentrum »Geschichte des Wissens« (ETH/ UZH)

Neues Wissen entsteht nicht nur innerhalb von Universitäten, Laboratorien und akademischen Instituten, sondern auch im gesellschaftlichen
Austausch mit nicht-wissenschaftlichen Praxisfeldern und Akteuren. Mit dem Veranstaltungsgefäss Wissen in Gesellschaft möchten wir diesen wissensbezogenen Austausch zu Themen öffentlichen Interesses fördern. Die Mehrdeutigkeit des Titels der Reihe verweist darauf, dass neues Wissen letztlich ein gesellschaftliches Gemeingut ist, das kollektiv, also in Gesellschaft entsteht und sich immer in Gesellschaft anderer Wissensformen behauptet.

Politische Auseinandersetzungen sind in einer demokratischen Gesellschaft auf informierte Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Doch wie wirken sich digitaler Populismus, Big Data und Social Media auf die Qualität demokratischer Entscheidungsfindung aus? Mit individualisiertem „Micro-Targeting“ in Wahlkampagnen und in der Werbung wird dem Aufstieg einer „granularen Gesellschaft“ (Ch. Kucklick) Vorschub geleistet. Gegenläufig dazu interveniert ein engagierter „Digitaljournalismus“ (A. Fichter) in die Öffentlichkeit und fördert hier neue Formen souveräner Informationsgewinnung. Die Diskussionsveranstaltung geht der Frage nach, ob die Medien auch unter neuen Bedingungen in der Lage sind, die Rolle einer „vierten Gewalt“ zu spielen oder ob sie ihre Kontroll- und Kritikfunktion einbüssen. Und welche Bedeutung hat in diesem Kontext eine populistische Kritik an Massenmedien („Lügenpresse“) und an „abgehobenen Eliten“? Kurzum: Wie steht es um die Perspektiven demokratischer Politikgestaltung im digitalen Zeitalter?

https://www.zgw.ethz.ch/fileadmin/ZGW/Wissen_in_Gesellschaft/ZGW_WissenInGesellschaft__13_2017-09-07_Faltblatt_vers3.pdf